Ein Blick in die Baoo-App verspricht: Suche ein Produkt. Finde den nächsten Händler. Bildquelle: Baoo
Wer kennt das Problem nicht? Man sucht ein Produkt, weiß aber nicht genau in welchem Geschäft es gelistet und vorrätig ist – womöglich sucht man mehrere Geschäfte auf, nur um am Ende mit leeren Händen wieder nach Hause zu gehen. Genau hier will das Startup Baoo mit seiner Gründungsidee Abhilfe schaffen und konnte sich beim diesjährigen Publikumsvoting um das beste Startup durchzusetzen. Im Interview berichtet Mirco Alexander Meyer, einer der Gründer, wie die Baoo-App Kund:innen, Handel und Industrie miteinander verbindet und wie die nächsten Schritte aussehen.
Was ist die Idee hinter Baoo und wie ist sie entstanden?
Suchen. Finden. Kaufen. Wir haben erkannt, dass Konsumenten bei der Produktsuche im stationären Handel vor einem Problem stehen – eine mühselige Produktsuche. Oftmals können Konsumenten nur vermuten wo das gesuchte Produkt im Sortiment sein könnte, doch dabei steht man oftmals vor leeren Regalen. Mit der baoo App geben wir Kunden die Möglichkeit an die Hand auch im stationären Handel Produkte zu suchen und sich direkt Händler in der Nähe anzeigen zu lassen, welche das Produkt aktuell verfügbar haben. Dazu checkt baoo die Verfügbarkeiten bei teilnehmenden Handelspartnern. Wir nennen baoo auch den „Mindchanger“ des Einkaufsverhaltens. Kunden denken mit baoo nicht mehr darüber nach, wo sie das gesuchte Produkt kaufen könnten, sondern suchen das Produkt in nur einer App und lassen sich direkt die nächsten Händler anzeigen.
Wie genau profitieren Handel und Industrie von Eurer Lösung?
Handel und Industrie erhalten mit baoo wertvolle Informationen über das lokale Einkaufsverhalten. Mit baoo insights können lokale Zielgruppen und Produkt- bzw. Sortimentstrends analysiert und ausgewertet werden. Darüber hinaus übernimmt baoo für den Handel die komplette Stammdatenpflege, sodass der Handel die Produkte nicht mehr selbst anlegen bzw. digitalisieren muss. Des Weiteren erreicht der Handel neue Kundengruppen, welche das Sortiment nicht bei den jeweiligen Händlern erwartet hätten. Die Industrie wiederum kann Ihre Konsumenten besser darauf hinweisen wo die Produkte aktuell angeboten werden und müssen sich dabei nicht mehr auf die Angaben des Großhandels oder Listungen verlassen.
Die Corona-Krise hat den stationären Handel schwer getroffen. Nun strömen die Kunden aber endlich wieder vermehrt in die Geschäfte und suchen jetzt wieder nach Produkten im lokalen Einzelhandel. Wie nehmt Ihr die Situation wahr und wie reagiert der Handel jetzt auf Euer Angebot?
Die Corona Krise hat die Sensibilität für das Thema Digitalisierung sowohl auf der Handels- als auch auf der Konsumentenseite verstärkt. So setzten immer mehr Händler auf digitale Warenwirtschaftssysteme, um Konsumenten mit Services wie Click&Reserve oder Click&Collect in die Geschäfte zu locken. Auf der anderen Seite lernten in der Zeit der Krise Konsumenten das schnelle Einkaufen im Internet noch besser kennen. Kunden haben sich durch das Internet einfach daran gewöhnt nach Produkten zu suchen und direkt Ergebnisse angezeigt zu bekommen.
Diese Situation beschleunigt natürlich die Entwicklung und Nachfrage von baoo. Kunden können mit baoo wie gewohnt nach Produkten suchen und gelangen auch im stationären Handel schnell an Ergebnisse, wo sie den Bedarf viel schneller decken können als im Internet. Daneben können sich Händler mit digitalen Warenwirtschaften direkt an baoo anbinden, von fertigen Produktstammdaten profitieren und von Konsumenten bei der Produktsuche gefunden werden. Um dem Kunden aber auch das bequemste Einkaufserlebnis bieten zu können, bündeln wir zukünftig alle Services auf unserer Plattform baoo. So kann der Kunde neben der Produktsuche auch den Checkout direkt auf baoo in Form von Click&Reserve, Click&Collect oder SameDayDelivery vornehmen. Mit baoo steht der Kunde zukünftig nicht mehr vor der quälenden Frage über welchen Kanal der Einkauf vorgenommen wird, sondern man wählt direkt und übersichtlich den bequemsten Weg zum Produkt.
Ihr habt im März den Wissenschaftspreis der EHI Stiftung und GS1 Germany in der Kategorie Bestes Startup gewonnen. Konntet Ihr dadurch Kontakte zum Handel knüpfen?
Durch den Wissenschaftspreis und einer sehr guten Zusammenarbeit mit der EHI Stiftung konnten wir schon ab Tag 1 die ersten großen Handelspartner von baoo überzeugen. Darüber hinaus kam durch den Wissenschaftspreis eine Kooperation mit der GS1 Germany zustande, welche uns den Zugriff auf eine Vielzahl von fertigen Produktstammdaten ermöglicht. Der Zugriff auf ein breites Netzwerk ermöglichte uns auch den Kontakt zu den ersten relevanten Investoren, sodass wir bereits im August die erste große Finanzierungsrunde closen können. Bis dahin bewegen wir uns noch unter dem Radar und binden weitere Handelspartner an, damit wir bereits ab November ein großflächiges Marketing ausrollen können.
Wer noch mehr über die App erfahren möchte, schaut am besten direkt bei Baoo vorbei. Wie einfach die Produktsuche funktioniert, gibt es schon mal im Video zu sehen.